Der 19. Dezember 2019 | Nachrichten
Unsere Tage werden immer hektischer, unsere Nächte immer kürzer, und gleichzeitig haben wir Angst davor, uns schlaflos im Bett zu wälzen. In der westlichen Welt sind ein gemütliches Schlafzimmer und ein komfortables Bett sehr wichtig, den Inuit hingegen bedeutet dies eher wenig.
In unseren Breitengraden sinken wir gern in Morpheus‘ Arme, während es für die Inuit im hohen Norden geradezu ein Vergnügen ist, nicht zu schlafen. Unvorstellbar? In vielen Ländern hängt der Rhythmus von Wachsein und Schlafen mit dem Zyklus von Tag und Nacht zusammen. Diesen klaren Wechsel gibt es jenseits des Polarkreises nicht, hier lebt man mit unterschiedlichen Graden von hell und dunkel. Damit wird in dieser Region der Erdkugel auch das Konzept von « Nachtruhe » hinfällig. Bestimmte Tätigkeiten wurden schon immer mit der Dunkelheit assoziiert, wie zum Beispiel das Fischen und Jagen. Jagt man Karibus, ist man manchmal tagelang unterwegs. Danach wird bei Bedarf 16 bis 18 Stunden am Stück geschlafen – unabhängig von der Tageszeit.
Schlafen ist bei den Inuit nicht ritualisiert und hat keine besondere Bedeutung. Sie schlafen überall, auch auf einem unbequemen Sofa, falls sie gerade müde sind. Auch Kinder schlafen, wann und wo sie wollen, ohne dass sich die Eltern Sorgen machen. Zudem ist das Schlafen eine gemeinsame Tätigkeit mit Unterbrechungen : Man schläft gern im selben Raum, und wenn jemand kommt, wacht man auf, isst zusammen und verbringt die Zeit miteinander, bis man sich irgendwann wieder hinlegt.
Der Ethnologe Guy Bordin hob in einem Vortrag an der Université Permanente Paris das Konzept der Inuit hervor, dass sie nur dann schlafen, wenn es nichts Spannendes zu tun gibt : « Jeder Vorwand ist willkommen, um nicht schlafen zu gehen : jagen, fischen, tanzen, zusammensein. Bei den Inuit geht man nur früh schlafen, wenn es am nächsten Morgen etwas Wichtiges zu tun gibt. »
So zeugen die Schlafgewohnheiten bei uns oder in weit entfernten Regionen der Welt, wie fähig die Menschen sind, um sich an ihre eigene Umgebung anzupassen.
Im Rahmen des Wettbewerbs um den Elite Design Awards 2025 haben vier Frauen mit ihren drei Entwürfen für Prestige-Betten einen Preis gewonnen: Platz 1 ging an die Polin Weronika Poręba, Platz 2 an die Französin Clothilde Verdim und Platz 3 an das britische Designer-Duo Rachel Forster und Ella Doran. Sie stammen aus Mrocza, Paris und London und interpretierten das diesjährige Thema von Arts and Crafts, einer im 19. Jahrhundert entstandenen ästhetischen Bewegung, die in Abgrenzung zur Industrialisierung die Handwerkskunst in den Mittelpunkt stellt.